Liebe Mitbürger,
der am Sonntag zu Ende gegangene 38. Deutsche Evangelische Kirchentag in Nürnberg hat sich, wie erwartet, kaum von einem grünen Parteitag unterschieden. Und wie die deutsche Ökopartei scheinen sich auch die Verantwortlichen in der Kirche immer mehr zu radikalisieren – oder besser gesagt, sie offenbaren ihre radikale Ideologie immer unverhohlener. Konservative, bibeltreue Christen wurden an den Rand gedrängt oder – wie Lebensrechtsgruppen und die Christen in der AfD (ChrAfD) – sogar vom Kirchentag ausgeschlossen.
Mein Dank gilt den tapferen Mitstreitern der ChrAfD, die sich nicht nehmen ließen, in Nürnberg Flagge zu zeigen. Für ihren Glauben und für ihre politische Meinung. Mit einem Stand vor den Toren des Kirchentagsgeländes waren sie unübersehbar präsent. Und sie wurden nicht nur durch ein großartiges Gemeinschaftserlebnis untereinander belohnt sondern auch durch viele interessante Gespräche mit Teilnehmern.
Wie mir die Parteifreunde berichteten, lehnten die meisten Gesprächsteilnehmer den Ausschluss der ChrAfD durch die Kirchentagsleitung ab. Mit einigen, die zuvor der Meinung waren, dass Christsein und Mitgliedschaft in der AfD sich gegenseitig ausschlössen, konnten gute und fruchtbare Gespräche geführt werden. Sogar mit einem Mitglied des Bundesvorstands „Christen in der Linken“, der am Stand vorbeischaute, konnten sie ein kurzes, offenes Gespräch führen.
Dass sie oft auch auf massive Ablehnung und sogar Feindschaft stießen, sind die ChrAfD ja aus der allgemeinen Parteiarbeit gewohnt. Und dass einige Passanten nur provozieren wollten und zwei Standbesucher des Platzes verwiesen werden mussten, gehört leider auch zum Alltagsgeschäft. Unsere Parteifreunde haben jedenfalls Dialogbereitschaft gezeigt und praktiziert.
Zum Kirchentag selbst wurde schon viel geschrieben und gesagt. Auf Details möchte ich daher weitgehend verzichten. Es hat sich einmal mehr gezeigt, dass die Leitung der EKD die Transformation einer Glaubensgemeinschaft hin zu einer linken politischen Kampftruppe nahezu abgeschlossen hat. Nicht nur, dass sie längst sämtliche Positionen der Grünen übernommen hat, sie vertritt sie mittlerweile auch mit derselben Intoleranz gegenüber Andersdenkenden.
Der Meinungsforscher Thomas Petersen hat das 400-seitige Programm der Veranstaltung nach der Häufigkeit der darin erschienen Begriffe durchforstet. Das Ergebnis spricht Bände. „Klima“ ist mit 95 Programmpunkten unangefochten die Nummer eins des Kirchentags, „Gott“ muss sich mit 77 Nennungen geschlagen geben, ebenso wie Glaube (61). „Geschlecht“ bzw. „Gender“ (33) ist ebenso wie „Rassismus“ (27) häufiger genannt als „Jesus“ (23), „Heiliger Geist“ wird nicht ein einziges Mal erwähnt.
Den Vogel schoss der Prediger des Abschlussgottesdienstes Quinton Caesar ab. Der vor 16 Jahren aus Südafrika nach Deutschland eingewanderte Pastor der „Friedenskirche“ in Wiesmoor bediente die komplette Palette linksagitatorischer Forderungen. Er rief dazu auf, sich von Traditionen, Herkunft und „Hetero-Normativität“ zu lösen, noch mehr Schiffe zu schicken, um die Masseneinwanderung zu forcieren und verkündete in gekünstelt-salbungsvollem Ton: „Wir sind alle die Letzte Generation“. Und als Gipfel den blasphemischen Satz: „Gott ist queer“.
Eine Kirche, die ihre eigene Botschaft nicht nur aufgibt sondern zugunsten einer widerchristlichen Ideologie ins Gegenteil verkehrt, hat es nicht anders verdient, als dass ihr die Menschen in Scharen davonlaufen. Gott sei Dank gibt es genügend bibeltreue Gruppen und Gemeinden, in denen man seinen Glauben ungestört von Agitprop leben kann.
Den Vertretern der Christen in der AfD, die diesem Irrsinn die Stirn geboten haben, gilt jedenfalls mein herzlicher Dank. Ihr seid und bleibt in meinen Gebeten!
Ihr
Joachim Kuhs