Liebe Freunde, liebe Mitbürger,
von Herzen wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben einen fröhlichen und gesegneten Sonntag. Gott will unser Glück. Er selbst ist ja die Quelle und der Ursprung allen Glücks. Das Größte, was er uns schenken kann und will ist die Gemeinschaft mit Ihm. Das sollte uns jeden Tag, vor allem aber am Sonntag bewusst sein.
Da Gott unser Glück will, warnt er uns immer wieder davor, ins Unheil zu laufen. Nicht um uns zu schikanieren, sondern um uns zu retten. Im alten Bund tat er dies häufig durch die Propheten. Und diese hatten oft genug mit „Kollegen“ zu tun, welche nicht das Wort Gottes verkündeten, sondern dem Publikum schmeicheln wollten. Das zeigt auch ein Text aus der heutigen Lesung:
„So spricht der Herr Zebaoth: Hört nicht auf die Worte der Propheten, die euch weissagen! Sie betrügen euch, sie verkünden euch Gesichte aus ihrem Herzen und nicht aus dem Mund des Herrn. Sie sagen denen, die des Herrn Wort verachten: Es wird euch wohlgehen, und allen, die im Starrsinn ihres Herzens wandeln, sagen sie: Es wird kein Unheil über euch kommen. Aber wer hat im Rat des Herrn gestanden, dass er sein Wort gesehen und gehört hätte? Wer hat sein Wort vernommen und gehört? Siehe, es wird ein Wetter des Herrn kommen voll Grimm und ein schreckliches Ungewitter auf den Kopf der Gottlosen niedergehen. Und des Herrn Zorn wird nicht ablassen, bis er tue und ausrichte, was er im Sinn hat; zur letzten Zeit werdet ihr es klar erkennen. Ich sandte die Propheten nicht, und doch laufen sie; ich redete nicht zu ihnen, und doch weissagen sie. Denn wenn sie in meinem Rat gestanden hätten, so hätten sie meine Worte meinem Volk gepredigt, um es von seinem bösen Wandel und von seinem bösen Tun zu bekehren.“ (Jeremia 23, 16-22)
Ich denke bei diesen Worten an die vielen (Gott sei Dank sind es nicht alle!) Kirchenfunktionäre, welche die Frohe Botschaft verwässern und lieber den Mächtigen hinterherlaufen, als die Gläubigen zu Bekehrung und Gottesfurcht anzuhalten. Ich denke auch an den heute zu Ende gehenden Katholikentag, bei dem einmal mehr linke Modethemen dominieren und linke Politprominenz sich die Klinke in die Hand gibt. (Morgen ziehe ich hier ein ausführliches Resümee des Katholikentages.)
Passend für die heutige Zeit ist auch das Schicksal des Propheten Amos. Er wurde seinerzeit aus dem samaritischen Tempel in Bethel hinausgeworfen, weil er dem König Samariens nicht nach dem Mund redete. Und der Priester, der Amos im Auftrag des Königs den Laufpass gab, begründete dies in bemerkenswerter Offenheit, dass es sich dabei um ein Heiligtum des Königs und einen Reichstempel handle (vgl. Amos 7, 10-13). Mit andern Worten, dass die vom Staat angestellten und bezahlten Propheten gefälligst auch im Sinne des Staates zu predigen hätten.
Liebe Freunde, diese Gesinnung ist also alles andere als neu und sollte uns nicht beunruhigen und erschrecken. Das Evangelium des heutigen Tages vom reichen Prasser und armen Lazarus (Lukas 16,19–31) handelt von der göttlichen Gerechtigkeit. Gott hat den längeren Atem und er wird jeden nach seinen Taten richten.
Wir haben unzählige Möglichkeiten, auch in der heutigen Zeit treu zum Wort Gottes zu stehen und zu leben. Lassen wir uns vor allen Dingen die Freude am Herrn nicht nehmen! Und beten wir für alle Menschen, auch und gerade für unsere Gegner, dass sie den Willen Gottes erkennen und danach handeln.
Herzliche Grüße
Ihr
Joachim Kuhs