Liebe Mitbürger,

Ihnen und Ihren Familien einen gesegneten Sonntag. Das heutige Evangelium aus der Bergpredigt zeigt in zwei anschaulichen Bildern die Aufgabe von uns Christen in der Welt:

„Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr nütze, als dass man es wegschüttet und lässt es von den Leuten zertreten. Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind. So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“ (Matthäusevangelium 5,13-16)

Wir sollen Salz sein. Das Salz würzt, es macht die Speisen haltbar, es ist für unser Nervensystem überlebensnotwendig. Es mögen unscheinbar kleine Mengen sein, die man leicht übersieht, aber es ist unverzichtbar. Wir Christen müssen Salz sein, wir müssen das Leben unserer Mitmenschen, das Leben der ganzen Gesellschaft würzen. Das wird oft im Verborgenen geschehen, unbeachtet, aber es zeigt Wirkung: Wenn wir Christus unser Leben übergeben, dann wird sich auch das Leben unserer Mitmenschen zum Positiven verändern: unsere Familien, unsere Arbeitsstätten, unsere Freundes- und Bekanntenkreise. Wenn das nicht geschieht, wenn das Salz nicht mehr salzt, dann ist es unnütz. Es wird weggeworfen und von den Leuten zertreten. Das erleben wir in Deutschland mit den Großkirchen: Je mehr sie sich an eine zunehmend atheistische Umgebung anpassen, je mehr sie Glaubensinhalte aufgeben, je weniger sie Salz sein wollen, desto mehr zeigt ihnen diese Umgebung die kalte Schulter, desto überflüssiger werden sie.

Neben dem Bild vom Salz, dem Wirken im Verborgenen, steht das Bild vom Licht. Es soll den Menschen leuchten. Wir erleben eine Zeit der Dunkelheit. Die Menschen tappen umher, suchen sich blinde Blindenführer (vgl. Matthäus 15,14). Umso wichtiger, dass wir unseren Glauben auch mutig öffentlich bekennen, ihnen die Frohe Botschaft verkünden und unsere Mitmenschen zu Christus führen. Wenn wir selbst überzeugte Christen sind, gibt es keinen Grund, unser Licht unter einen Scheffel zu stellen, unseren Glauben verschämt zu verschweigen. Wir würden damit ja den Menschen das Beste vorenthalten, was ihnen passieren kann!

Daher bekenne ich mich auch in meinen Reden im EU-Parlament immer wieder zu meinem Glauben. Wieso auch nicht? Wieso sollte ich mich meines Herrn und Erlösers schämen? Jesus Christus ist nicht nur das Beste, was jedem Einzelnen passieren kann, sondern auch das Beste, was Europa passiert ist und wieder passieren kann. Das müssen wir mit neuem Mut und neuer Zuversicht bekennen!

Und wir sollen nicht nur Christus, das Licht der Welt, verkünden, sondern selbst Licht von seinem Licht sein. Unser Leben soll leuchten, es soll Vorbild und Anregung sein für Viele, sich selbst auf das Abenteuer mit Christus einzulassen.

Seien wir Salz der Erde, seien wir Licht der Welt!

Herzliche Grüße

Ihr

Joachim Kuhs