Liebe Mitbürger, liebe Freunde,

von Herzen wünsche ich Ihnen und Ihren Familien einen frohen und gesegneten Sonntag. Im Evangelium dieses dritten und letzten Sonntags der Vor-Passionszeit (Markus 8, 31-38) blickt Jesus bereits auf sein Ende in Jerusalem; in aller Offenheit kündigt er seinen Tod und seine Auferstehung an.

Er verbindet dies mit der Aufforderung: „Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben behalten will, der wird’s verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der wird’s behalten. Denn was hilft es dem Menschen, die ganze Welt zu gewinnen und Schaden zu nehmen an seiner Seele? Denn was kann der Mensch geben, womit er seine Seele auslöse?“ (Markus 8, 34-37)

So wie Jesus selbst seinen Weg zur Herrlichkeit über das Kreuz nehmen musste, so sind auch wir aufgefordert, unser eigenes Kreuz auf uns zu nehmen. Es gibt keine bequeme Abkürzung, so verständlich der Wunsch danach sein mag. Dies musste auch Petrus lernen, den Jesus mit scharfen Worten zurecht wies: „Geh hinter mich, Satan! Denn du sinnst nicht, auf das was göttlich, sondern auf das was menschlich ist.“ (Vers 33) Niemals zuvor und danach hat Jesus gegenüber einem seiner Jünger so harte Worte gebraucht. Ein Zeichen, wie wichtig ihm diese Sache ist und wie entschieden er – allen Versuchungen, denen auch er selbst ausgesetzt sein wird zum Trotz – diesen seinen Weg gehen wird.

Jesus wurde zum Zeichen des Widerspruchs (vgl. Lukas 2,34) und er ist es immer noch. Und auch seine heutigen Jünger haben mit Widerspruch und Gegenwind zu rechnen, wenn sie an der Wahrheit Jesu festhalten. Der Herr ruft uns an dieser Stelle zu Standhaftigkeit auf, uns nicht seiner und seiner Worte vor den Menschen zu schämen (Markus 8,38). Das ist nicht immer einfach.

Und es wird auch nicht einfacher werden. Das einst christliche Europa entfremdet sich immer mehr von seinen Wurzeln. Unverständnis, Ablehnung, ja offene Feindschaft gegenüber dem christlichen Glauben nehmen extrem zu. Das merke ich immer stärker auch bei meiner Arbeit im EU-Parlament. Umso wichtiger, dass wir diesem Gegenwind standhalten und – hart in der Sache aber mild in der Art – die Schönheit und Wahrheit des Evangeliums verkünden. Denn der Weg Jesu, der Weg des Kreuzes, ist der einzige Weg, auf dem Europa wieder zu sich selbst finden wird.

Frohen und gesegneten Sonntag

Ihr

Joachim Kuhs