Liebe Mitbürger,
der letzte Sonntag des Kirchenjahres wird von den evangelischen Christen als Totensonntag oder Ewigkeitssonntag und von den Katholiken als Christkönigssonntag begangen. Beide Betrachtungen richten sich auf das Ziel unseres Lebens: die Gemeinschaft mit Gott, dem Herrn der Geschichte und dem Herrn unseres Lebens.
Der Blick auf Gott, der Blick auf die Ewigkeit ist keine Flucht aus dem irdischen Leben, keine Flucht aus der Welt, ganz im Gegenteil. Er gemahnt uns, unser Leben erst recht verantwortungsbewusst zu leben und unsere Aufgaben in dieser Welt mit besonderer Sorgfalt zu erfüllen.
Dieser Blick bewahrt uns allerdings davor, angesichts der irdischen Sorgen zu verzweifeln und falschen Propheten hinterherzulaufen. Wir erleben ja, dass in dem Maß, in dem der Glaube schwindet, allerhand Ersatzreligionen an seine Stelle treten. Anstatt mit dem Vertrauen des Glaubenden auf den allmächtigen Gott zu sehen, starren heute viele Menschen auf apokalyptische Endzeitszenarien wie das sprichwörtliche Kaninchen auf die Schlange.
Die Klimabewegung ist längst zu solch einer Ersatzreligion geworden, deren Gläubige sich zunehmend wie die Anhänger einer Sekte gebärden. Die EU zieht mit, ja, sie marschiert mit dem Green Deal sogar vorneweg. Weltuntergangspanik einerseits, pseudoreligiöse, ins Magische abgleitende Ersatzhandlungen, mit denen die Menschheit sich selbst erlösen will, andererseits. Ähnliche Verhaltensmuster waren auch bei der Coronapanik zu erkennen, und machen wir uns nichts vor – weitere Anlässe werden folgen.
Wir dürfen uns dadurch nicht verrückt machen lassen. Wenn wir Christus als unseren Herrn und als Herrn der Geschichte anerkennen, werden wir zur Freiheit der Kinder Gottes befreit. Und dann wissen wir, dass wir nicht tiefer fallen können als in Gottes Hand.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Familien einen besinnlichen und gesegneten Sonntag
Ihr
Joachim Kuhs