Liebe Mitbürger,

Ihnen und Ihren Familien von Herzen einen gesegneten Sonntag.

Als überzeugter Christ kann man sich in Europa mitunter durchaus einsam vorkommen. Der öffentlich propagierte Trend scheint klar auf eine postchristliche Gesellschaft zu verweisen. Die Politik der EU-Granden will nichts mehr von den christlichen Wurzeln Europas wissen. Die Zahl der Christen in Europa nimmt rapide ab. Und von den verbliebenen Kirchenmitgliedern praktiziert nur ein kleiner Teil den Glauben. Das Christentum – ein Auslaufmodell? Der letzte macht das Licht aus? Die Versuchung, zu resignieren, ist groß.

Auch der Prophet Elija, von dem die Lesung des heutigen Sonntags erzählt (1 Könige 19, 1-8), machte eine solche Versuchung durch. Er hatte dem Baalskult in Israel einen entscheidenden Schlag versetzt, doch wurde er anschließend von Königin Isebel, einer Baalsanhängerin, umso hartnäckiger verfolgt. Gegen die politische Macht in Israel schien Elija wehrlos. So wünschte er sich von Gott den Tod. Doch Gott hatte andere Pläne mit ihm. Auf wunderbare Weise sandte er ihm Brot und Wasser zur Stärkung, so dass Elija 40 Tage und Nächte zum Berg Horeb wanderte, dort neue Aufträge Gottes erhielt und mit frischem Elan seinen Landsleuten den Willen des Herrn verkündete.

Liebe Mitbürger, Resignation ist nicht die Antwort auf Probleme, Rückschläge oder Schwierigkeiten. Auch nicht auf eine scheinbar übermächtige gottlose Politik- und Mediengewalt. Es mag Zeiten geben, in denen wir müde sind, das ist normal und menschlich. Wir dürfen dann aber darauf vertrauen, dass Gott uns wieder stärkt für die Aufgaben, die er uns anvertraut.

Es gibt viele ermutigende Signale, dass sich unsere Zeitgenossen langsam wieder nach echten Werten sehen und die Leere und Hohlheit des neomarxistischen woken Mainstreams immer mehr durchschauen. Darunter befinden sich auch Menschen, die selbst keine praktizierenden Christen sind, aber die die abendländische Kultur hochschätzen und nicht wollen, dass sie verschwindet.

Sicherlich werden wir kämpfen müssen und sicherlich werden wir auch leiden müssen. Gott hat uns keinen bequemen Weg versprochen. Aber er hat uns zugesagt, dass er stets an unserer Seite bleibt, dass er uns stärkt und führt. Daher brauchen wir keine Angst zu haben.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen fröhlichen Sonntag.

Ihr

Joachim Kuhs