Liebe Mitbürger,
der Dreifaltigkeitssonntag bzw. Sonntag Trinitatis, den wir heute feiern, hat sicherlich den theologisch anspruchsvollsten Inhalt aller christlichen Feste.
Gott wird immer der ganz Andere sein, den wir Geschöpfe nie erfassen oder gar wie einen Forschungsgegenstand unter dem Mikroskop analysieren können. Wir können uns nur mit Ehrfurcht gewissermaßen tastend heranwagen auf der Grundlagen dessen, was uns Gott selbst über sich geoffenbart hat.
Wenn wir Christen bekennen: „Ich glaube an Gott, den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist“, so drücken wir damit nicht den Glauben an drei Götter aus. Gott ist einer. Er ist einzig. Aber er ist kein einsamer Gott, der eine Schöpfung nötig gehabt hätte, um mit jemandem in Beziehung treten zu können. Gott ist vielmehr in sich selbst Gemeinschaft, in sich selbst Beziehung, Gott ist in sich selbst die Liebe.
So wie der Mensch als Abbild Gottes erschaffen wurde, so sind auch die menschlichen Gemeinschaften und Beziehungen letztlich ein Abbild Gottes. Zuallererst die Liebe zwischen Mann und Frau und das Kind als Frucht ihrer Liebe. Die Familie ist die Keimzelle jeder menschlichen Gemeinschaft, daher liegt mir bei meiner Arbeit im EU-Parlament die Förderung und Verteidigung der Familie auch besonders am Herzen.
Der dreifaltige Gott möchte auch mit uns in eine Liebes-Beziehung treten: Aus Liebe hat er uns erschaffen, aus Liebe hat er uns erlöst, aus Liebe heiligt er uns – Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Vielleicht können wir daher einfach diesen Impuls aus dem heutigen Sonntag mit in die neue Woche nehmen: Wir sind unendlich geliebt von einem allmächtigen Wesen, das in sich selbst die Liebe ist.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen einen gesegneten Sonntag.
Ihr
Joachim Kuhs