Liebe Mitbürger, liebe Freunde,
Ihnen und Ihren Familien einen fröhlichen und besinnlichen zweiten Advent. In der zweiten Strophe von „Wir sagen euch an den lieben Advent“ singen wir: „So nehmet euch eins um das andere an, wie auch der Herr an uns getan.“
Sich umeinander kümmern, Hilfsbereitschaft zeigen, praktische Nächstenliebe üben, das ist eine christliche Grundhaltung, die in der Vorweihnachtszeit so stark wie sonst nie präsent ist. Und ich denke, das hängt mit dem zusammen, was im zweiten Vers dieser Strophe gesagt wird: „Wie auch der Herr an uns getan“. Selbst unter der dicken Staubschicht von Kitsch und Konsum, die sich leider auf die Advents- und Weihnachtszeit gelegt hat, erkennen die meisten Menschen instinktiv, dass sie selbst Beschenkte sind und daher auch großzügig schenken können.
Dass Gott großzügig, im Übermaß großzügig an uns gehandelt hat, indem er selbst Mensch geworden, als Mensch gelebt und gelitten hat, gestorben und auferstanden ist – das ist die Grundlage der christlichen Nächstenliebe, das ist die Kraftquelle aus der so viele Christen Großartiges, ja schier Übermenschliches geleistet haben.
Das Sich-Umeinander-Annehmen beginnt aber nicht mit herausragenden Leistungen sondern ganz klein und unscheinbar im Alltag, vor allem in der Familie. Gerade auch in der Adventszeit. In kaum einer anderen Zeit sind die Herzen von Kindern (und auch von Erwachsenen!) so offen für den Glauben. Miteinander singen, vorlesen, backen, basteln, das eigene Heim für Weihnachten schmücken – das ist gelebte Nächstenliebe, das ist ein Sich-Umeinander-Annehmen. Und dabei kann man fast spielerisch auch den Inhalt von Weihnachten vermitteln.
So wünsche ich uns allen, dass wir uns nicht in den Strudel künstlicher Hektik ziehen lassen, sondern vielmehr sehr viel Zeit füreinander haben, damit dieser Advent zu einem guten Miteinander wird.
Herzliche Grüße
Ihr
Joachim Kuhs