Liebe Mitbürger,

Ihnen allen und Ihren Familien einen gesegneten und fröhlichen Sonntag. Jeder Sonntag ist ein besonderes Geschenk Gottes, ein kleines Osterfest, ein Tag, an dem wir uns im Herrn freuen dürfen (vgl. Phil 4,4), an dem wir aufatmen und ausruhen können von der Last des Alltags.

Und jeder Sonntag ist immer auch Vorgeschmack und Ausblick auf die Neuschöpfung, auf das himmlische Hochzeitsmahl, das uns Gott bereitet hat. Die Texte des heutigen Sonntags sprechen in anschaulichen Bildern davon: Der Prophet Jesaja (Jes 55, 1-5) ruft alle auf, die durstig sind, zum Wasser des Lebens zu kommen: „Hört doch auf mich, so werdet ihr Gutes essen und euch am Köstlichen laben. Neigt eure Ohren her und kommt her zu mir! Höret, so werdet ihr leben!“ (Jes 55, 2b-3)

Paulus erinnert uns im Epheserbrief daran, dass wir für Gott nicht Fremde sind, sondern „Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen“ (Eph 2,19). Und Jesus selbst spricht vom Himmelreich im Gleichnis vom großen Festmahl (Lukas 14, 16-24).

Ein Mahl, zu dem alle eingeladen sind, auch „die Armen und Verkrüppelten und Blinden und Lahmen“ (Vers 21). Das darf man sowohl wörtlich als auch bildlich verstehen: Es ist nicht unser Verdienst, dass Gott uns Sünder ruft (obwohl wir gegenüber Gott leider oft blind, lahm und verkrüppelt sind), sondern reine Gnade und Liebe. Freilich, und auch davon spricht Jesus, besteht die Möglichkeit, diese Einladung Gottes auszuschlagen und uns selbst vom Hochzeitsmahl auszuschließen.

Unsere wahre Heimat ist der Himmel. Dies ist keine billige Vertröstung, die uns vom Diesseits ablenkt, sondern im Gegenteil Ansporn, unseren Auftrag in dieser Welt erst recht anzupacken. Am heutigen Wahlsonntag ist unser Auftrag und unsere Bürger- und Christenpflicht, die Vertreter für die kommunalen Parlamente und das EU-Parlament zu wählen.

Ich selbst stelle mich der Wahl in meiner Gemeinde Baden-Baden. Sollten mir die Bürger ihr Vertrauen geben, so versichere ich, dass ich – ebenso wie ich es in den vergangenen fünf Jahren im EU-Parlament getan habe – mich stets nach meinem christlichen Gewissen im Bewusstsein meiner Verantwortung vor Gott für die Belange der Bürger einsetzen werde.

Herzlich grüßt Sie

Ihr

Joachim Kuhs