Liebe Mitbürger,

der vierte Sonntag nach Ostern trägt den schönen Namen „Kantate„, zu deutsch „Singt!“ Dieser ist dem Eingangsvers aus Psalm 98 entnommen: Singet dem Herrn ein neues Lied. Der Herr hat Wunderbares getan.“

Was wären unsere Gottesdienste ohne Gesang! Im Singen erhebt sich unser Herz zu Gott, gerade jetzt in der österlichen Freudenzeit drängt es uns wie von selbst, unserem Herrn Lob- und Danklieder darzubringen.

Das Evangelium des heutigen Tages (Lukas 19, 37-40) handelt von Jesu Einzug in Jerusalem und berichtet, es „fing die ganze Menge der Jünger an, mit Freuden Gott zu loben mit lauter Stimme über alle Taten, die sie gesehen hatten“. Und als die Pharisäer Jesus aufforderten, seinen Anhängern dies zu untersagen, antwortete er ihnen: „Ich sage euch: Wenn diese schweigen, so werden die Steine schreien.“

Auch in unserer Zeit haben nicht Wenige ein Interesse, das Lob Gottes zum Schweigen zu bringen. Tun wir ihnen nicht den Gefallen! Lassen wir uns nicht davon abhalten, unserem HERRN Freudenlieder zu singen!

Wer singt, empfindet keine Angst. Das haben Neurowissenschaftler herausgefunden. Während man singt, werden die Teile des Gehirns blockiert, welche für die Erzeugung von Angst zuständig sind. Auch dies ist ein Grund, immer wieder die Stimme zum Gesang zu erheben.

Pflegen wir doch auch den Gesang in unseren Familien. Nicht nur den religiösen. Wie schön ist es, gemeinsam zu musizieren und mit den Liedern ein wertvolles Kulturgut weiterzugeben. Singen stiftet Gemeinschaft, es ist eine wichtiger Gegenpol zum rein passiven Konsum von Musik; Singen verbindet auch die Generationen. Es ist rührend zu sehen, mit welcher Fröhlichkeit Kinder singen und wie alte Menschen, selbst wenn sie an Demenz leiden, bei Gesang und Musik regelrecht aufblühen und mitsingen.

So wünsche ich Ihnen allen und Ihren Familien einen fröhlichen, beschwingten Sonntag Kantate.

Herzliche Grüße

Ihr

Joachim Kuhs