Liebe Mitbürger,

das Evangelium des heutigen Sonntags berichtet von einer Begebenheit, die in der heutigen Zeit wieder hochaktuell ist: „Es waren aber einige Griechen unter denen, die heraufgekommen waren, um anzubeten auf dem Fest. Die traten zu Philippus, der aus Betsaida in Galiläa war, und baten ihn und sprachen: Herr, wir wollen Jesus sehen. Philippus kommt und sagt es Andreas, und Andreas und Philippus sagen’s Jesus. Jesus aber antwortete ihnen und sprach: Die Stunde ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht werde. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.“ (Johannesevangelium 12, 20-24)

Im Vorfeld des Pessachfestes treten einige „Griechen“ – griechisch sprechende jüdische Pilger aus der Diaspora – an Philippus und Andreas heran mit der Bitte, sie zu Jesus zu führen. Die Kunde über Jesus war in der Zeit seines öffentlichen Wirkens also bereits weit über Galiläa und Judäa hinaus bis in die Synagogen und Gemeinden des griechischen Sprachraums im östlichen Teils des Römischen Reiches gedrungen. Und die Anziehungskraft, die allein von diesem Ruf ausging, war so groß, dass einige Pilger die Gelegenheit wahrnehmen wollten, diesen Jesus auch persönlich zu sehen.

Philippus und Andreas – die beiden Apostel, die griechische Namen tragen und wohl auch des Griechischen mächtig waren – kommt dabei die Rolle zu, welche nach Jesu Auferstehung alle Apostel hatten: Die Menschen zu Jesus zu führen. Jesus selbst antwortet ihnen darauf mit dem Wort vom Weizenkorn, das in die Erde fällt und stirbt und eben dadurch reiche Frucht bringt. Das Weizenkorn ist er selbst und die Frucht werden unzählige Gläubige sein, zunächst unter den Juden, dann im gesamten östlichen, kurz darauf auch im westlichen Teil des römischen Reiches und schließlich auf der ganzen Welt.

Auch uns kommt die Rolle des Philippus und Andreas zu: Menschen zu Jesus zu führen. Wir dürfen dabei zuversichtlich sein. Wie die griechisch sprechenden Pilger beim Pessachfest, gibt es auch heute wieder viele Menschen, die vielleicht nur vage vom Christentum Kunde haben, sich aber ernsthaft dafür interessieren. Wir dürfen ihnen Jesus nicht vorenthalten!

In meinem Bemühen, das christliche Erbe Europas gegen die Widerstände der EU-Großen zu bewahren und zu pflegen, erlebe ich oft erfreulichen Zuspruch auch von Menschen, die sich selbst nicht als gläubig bezeichnen aber um die Bedeutung des kulturellen Erbes Europas wissen und nicht wollen, dass es verschwindet oder gar auf dem Altar der Wokeness und Cancel Culture geopfert wird. Die EU als atheistisches, post-christliches Gebilde wird keine Zukunft haben, ein Europa, das sich wieder auf seine christlichen Wurzeln besinnt, jedoch sehr wohl.

Also schenken wir unseren Mitmenschen das Beste, was wir haben: Führen wir sie zu Jesus, unserem und hoffentlich auch ihrem Erlöser. Dann wird auch in der heutigen Zeit das in die Erde gefallene Weizenkorn viel Frucht bringen.

Ihnen und Ihren Familien einen gesegneten und fröhlichen Sonntag Lätare!

Ihr

Joachim Kuhs