Stellungnahme zum Ausschluss von AfD-Mitgliedern aus kirchlichen Ämtern
Das bayerische Landeskomitee der Katholiken, die höchste repräsentative Vertretung katholischer Mandatsträger und Funktionäre in Bayern, hat beschlossen, aktive AfD-Mitglieder von ehrenamtlichem Engagement in der Kirche auszuschließen. Dazu erklärt Joachim Kuhs, EU-Abgeordneter für die AfD und Co-Sprecher der Christen in der AfD:
Die Ausgrenzung von aktiven AfD-Mitgliedern aus kirchlichen Ämtern sagt mehr über die geistig-geistliche Verfassung des betreffenden Landeskomitees aus, als über die AfD selbst. Tatsächlich hat die AfD die weitaus größte Schnittmenge aller im Bundestag vertretenen Parteien mit der kirchlichen Lehre. In ihrem Programm, ihren offiziellen Aussagen und ihrem politischen Handeln vertritt die AfD durchgehend christliche Positionen.
Dies lässt sich objektiv leicht feststellen. Im offiziellen kirchlichen Dokument über den politischen Einsatz von Katholiken, der „lehrmäßigen Note zu einigen Fragen über den Einsatz und das Verhalten der Katholiken im politischen Leben“ aus dem Jahr 2002 legt die katholische Kirche unter anderem fest: „In gleicher Weise ist an die Pflicht zu erinnern, die Rechte des menschlichen Embryos zu achten und zu verteidigen. In analoger Weise muss der Schutz und die Förderung der Familie gewährleistet werden, die auf der monogamen Ehe zwischen Personen verschiedenen Geschlechts gründet und die in ihrer Einheit und Stabilität gegenüber den modernen Gesetzen über die Ehescheidung zu schützen ist.“ Und: „Auch die Freiheit der Eltern in der Erziehung ihrer eigenen Kinder ist ein unaufgebbares Recht, das zudem von den internationalen Erklärungen der Menschenrechte anerkannt ist.“
Vergleicht man diese lehramtlichen Aussagen der Kirche mit Anträgen, Plenarreden und Stellungnahmen der AfD, wird man erkennen, wie groß die Übereinstimmung beispielsweise in den Anliegen der Familie, in Sachen Lebensrecht, im Kampf gegen die Gender-Ideologie, im Einsatz für ein christliches Europa und vielen weiteren Punkten ist.
Auch der päpstliche Nuntius Nikola Eterovic, den zu besuchen ich kürzlich die große Ehre hatte, hat in seinem Grußwort an die Deutsche Bischofskonferenz erst vor kurzem an die Schöpfungsordnung erinnert: Gott schuf den Menschen nach Seinem Bild als Mann und Frau (vgl. 1Mose 1,27). Diese grundlegende Wahrheit sieht sich heute massiven Angriffen ausgesetzt. Papst Franziskus sprach in diesem Zusammenhang von einer „ideologischen Kolonisierung“. In der Tat greift die Gender-Ideologie die Schöpfungsordnung und damit den Schöpfer selbst frontal an.
Die Regierungsparteien der Ampel stehen bei diesem Angriff an vorderster Front und erhalten von den Unionsparteien bestenfalls halbherzigen Widerspruch, schlimmstenfalls jedoch Unterstützung. Die Tatsache, dass das bayerische Landeskomitee eine Abgrenzung nur gegen AfD-Politiker, nicht aber gegen Abtreibungsbefürworter und Gender-Ideologen von Grünen, SPD und Linken vornimmt, zeigt deutlich, wie falsch und verlogen die Begründung ist, dass die AfD angeblich nicht zu christlichen Werten stehe.
Wo bleibt der Widerspruch gegen Politiker, welche den ungeborenen Kindern das Lebensrecht absprechen? Wo bleibt der Widerstand gegen die Frühsexualisierung der Kinder und gegen die Angriffe auf die Familie und das Recht der Eltern, ihre Kinder nach ihren eigenen Glaubens- und Wertvorstellungen zu erziehen?
Bedenkt man, dass im Landeskomitee der Katholiken in Bayern eine ganze Reihe von Vertretern der Altparteien sitzen, so scheint eher die Angst vor der politischen Konkurrenz ausschlaggebend für diesen Unvereinbarkeitsbeschluss gewesen zu sein.
Dieser billige Versuch, aus parteipolitischen Motiven überzeugte Christen von der AfD zu entfremden, wird nach hinten losgehen. Immer mehr Christen erkennen, dass nur die AfD für christliche Werte und ein christliches Europa eintritt. Und AfD-Mitglieder werden sich ihr Christsein nicht von Kirchenfunktionären absprechen lassen sondern sich auch weiterhin in ihren Pfarrgemeinden engagieren.
Dennoch ist es mir als Bruder in Christus ein Anliegen, auch mit denen in Austausch zu stehen, die unsere Ansichten nicht teilen. Gerne biete ich daher Vertretern des Landeskomitees ein Gespräch über unsere Überzeugungen und Ziele an. Meine Tür steht Ihnen jederzeit offen, gerne beantworte ich Ihre Fragen. Lassen Sie uns in christlichem Geist miteinander reden!
Joachim Kuhs MdEP
Website der Christen in der AfD:
Bericht über den Ausschluss von AfD-Mitgliedern aus kirchlichen Ämtern: