Liebe Mitbürger,

im Evangelium des heutigen Sonntags (Matthäus 6,25-34) warnt uns Jesus davor, unser Leben mit zu vielen Sorgen zu belasten: „Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung?“ (Mt, 6,25f)

Am Beispiel der Vögel am Himmel und den Blumen auf dem Feld zeigt uns Jesus, dass Gott, der Schöpfer sich um seine Schöpfung kümmert. Wir können unsere Sorgen also getrost Gott überlassen, wie auch Petrus in seinem ersten Brief sagt: „Alle eure Sorge werft auf Ihn; denn Er sorgt für euch.“ (1Petr 5,7)

Das ist nun keine Aufforderung zum Leichtsinn oder gar zu Verantwortungslosigkeit. Vielmehr sollen wir unsere Angelegenheiten in der rechten Ordnung behandeln und das heißt vor allem, Gott an die erste Stelle setzen. Jesus drückt das mit den wunderbaren Worten aus: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“ (Mt 6,33)

Unser Streben, unsere Kraft und unsere Sorge, sollen dem Reich Gottes gelten, das heißt, dass wir unsere eigenen Angelegenheiten, die unserer Familie, unserer Arbeit, der Gesellschaft und des Staates in Einklang mit Gott und Seinen Geboten bringen. Dass alles, was wir tun, uns selbst und unsere Mitmenschen näher zu Gott führt. Dann wird uns auch alles, was wir in unserem irdischen Leben brauchen, zuteil.

Häufig zäumen wir jedoch das Pferd von hinten auf: Unser Streben gilt den irdischen Dingen: Beruf, Geld, Macht usw. und Gott kommt – wenn überhaupt! – nur als Anhängsel vor; oder, wenn wir das Bedürfnis nach Besinnung verspüren oder als folkloristische Zutat bei Festen des Jahres- und Lebenslaufs.

Die einseitige Sorge um das Irdische kann zu Hybris führen, weil wir glauben, alles selbst regeln zu müssen. Sie kann zu Depression führen, wenn wir erkennen, dass wir nicht alles selbst regeln können. Und sie führt vor allen Dingen zu Abhängigkeit von irdischen Mächten, die uns nur zu gerne vorgaukeln, uns all unsere Sorgen abzunehmen, wenn wir ihnen nur unsere Freiheit überlassen. Ist es nicht das, was den Staat und überstaatliche Gebilde wie die UNO, die WHO und auch die EU immer mächtiger werden lassen – übertriebene Sorge um Irdisches (Gesundheit, Wohlstand usw.), welche zusätzlich von den Politikern nach Kräften geschürt wird! Und werden wir am Ende nicht unfrei, wenn wir uns aus lauter Angst vorschreiben lassen, was wir essen und trinken, welche Medikamente wir nehmen, wie wir arbeiten, wie wir wohnen, wie wir unsere Kinder erziehen und wie wir leben sollen?

Gott will das nicht. Er will, dass seine Kinder frei und glücklich sind. Daher warnt er uns davor, dass wir uns mit irdischen Sorgen belasten. Daher erinnert er uns immer wieder daran, sein Reich und seine Gerechtigkeit zu suchen. Besinnen wir uns wieder neu darauf!

Ihnen und Ihren Familien von Herzen einen fröhlichen und gesegneten Sonntag!

Ihr

Joachim Kuhs