Liebe Mitbürger,
Ihnen und Ihren Familien von Herzen einen fröhlichen und gesegneten Sonntag. Der Sonntag, der Tag der Auferstehung, soll für uns alle ein Tag der Freude und der Dankbarkeit sein. Dankbar zu sein, das ist eine Herzenshaltung, die wir oft leider nur gar zu schnell verlieren. Das Bittgebet kommt meist einfacher und häufiger über die Lippen als das Dankgebet.
Das Evangelium des heutigen Sonntags (Lukas 17,11-19) handelt von zehn Aussätzigen, welche Jesus um Heilung anflehen. Jesus schickt sie zu den Priestern, wo sie ihre Heilung amtlich bestätigen lassen sollen. Unterwegs werden sie rein. „Einer aber unter ihnen, als er sah, dass er gesund geworden war, kehrte er um und pries Gott mit lauter Stimme und fiel nieder auf sein Angesicht zu Jesu Füßen und dankte ihm.“ (Lk 17,15f) Jesus fragt darauf: „Wo sind aber die neun?“
Wir müssen zugeben, dass uns die Wohltaten Gottes oft als etwas Selbstverständliches vorkommen: Gesundheit, Wohlstand, Friede, Familie, Freunde. Häufig wissen wir es erst zu schätzen, wenn etwas davon fehlt oder uns plötzlich abhanden kommt. Daher sollten wir uns immer wieder ins Bewusstsein rufen, wie reich uns Gott allein mit irdischen Gütern gesegnet hat. Und wie überreich sein Segen ist, da er uns die Freundschaft und ewige Gemeinschaft mit Ihm selbst anbietet!
Viele konservative Menschen und Christen neigen mitunter dazu, nur das Negative zu sehen und zu kritisieren. Sicher ist es gerade in der heutigen Zeit wichtig und richtig, Missstände anzuprangern. Aber wir dürfen darob nicht zu Nörglern werden. Wir dürfen vor allem nicht vergessen, wie viele Wohltaten uns Gott immer wieder schenkt.
Seien wir also dankbar. Dankbarkeit macht uns zu fröhlichen und zu tatkräftigen Menschen. Sie befähigt uns dann auch – anstatt zu jammern – dort anzupacken, wo die Dinge nicht in Ordnung sind.
So möchte ich mit den Worten des großartigen Chorals „Nun danket alle Gott“ von Martin Rinckart schließen:
Nun danket alle Gott
mit Herzen, Mund und Händen,
der große Dinge tut
an uns und allen Enden,
der uns von Mutterleib
und Kindesbeinen an
unzählig viel zu gut
bis hierher hat getan.
Der ewigreiche Gott
woll uns bei unserm Leben
ein immer fröhlich Herz
und edlen Frieden geben
und uns in seiner Gnad
erhalten fort und fort
und uns aus aller Not
erlösen hier und dort.
Lob, Ehr und Preis sei Gott
dem Vater und dem Sohne
und Gott dem Heilgen Geist
im höchsten Himmelsthrone,
ihm, dem dreiein’gen Gott,
wie es im Anfang war
und ist und bleiben wird
so jetzt und immerdar.
Herzliche Grüße
Ihr
Joachim Kuhs