Liebe Mitbürger,
Christen sind die weltweit am stärksten verfolgte religiöse Gruppe. Sie haben unsere volle Solidarität und Unterstützung verdient. Doch weder in der EU noch in Deutschland steht dieses Thema auf der Tagesordnung von Medien und Politik. Im Gegenteil, es wird verharmlost, verdrängt und vergessen. Der jüngste Bericht der Bundesregierung zur Religionsfreiheit ist geradezu skandalös.
Vorneweg: Religiöse Diskriminierung ist grundsätzlich falsch und zu verurteilen, egal wer die Täter und egal wer die Opfer sind. Doch kann man angesichts der erdrückenden Fakten die Christenverfolgung weder marginalisieren noch relativieren.
Rund 360 Millionen Christen erleiden nach Angaben des Hilfswerks „Open Doors“ Diskriminierung oder gar Verfolgung. In Subsahara-Afrika, vor allem in Nigeria erreichte dieses Jahr die täglich tödliche Gewalt gegen Christen einen neuen traurigen Höhepunkt. Und in China werden Christen mit aller psychologischen und technischen Raffinesse unterdrückt und diskriminiert.
Und, liebe Freunde, was sagt der „Wertewesten“? Der gefällt sich in selbstverordnetem Tiefschlaf. Zwar hat die EU mit dem Belgier „Frans“ Van Daele nach über einem Jahr Vakanz wieder einen sogenannten Sonderbeauftragten für Religions- und Glaubensfreiheit. Doch von ihm hört und liest man leider nicht viel.
Auch die meisten Medien haben kein Interesse, das Thema Christenverfolgung in die Schlagzeilen zu bringen. Und der Bericht der Bundesregierung stellt die Situation derart verzerrt dar, dass man schon von Fälschung reden muss.
Der Schwerpunkt des Berichts liegt auf indigenen Gruppen, vor allem in Lateinamerika. Die Missionstätigkeit christlicher Kirchen und Gemeinschaften unter diesen Gruppen wird übertrieben und negativ dargestellt und positive Effekte wie Bereitstellung von Schulbildung und medizinischer Hilfe in das Erzeugen von Abhängigkeit umgedeutet. Indigene Religiosität erscheint dagegen unter der naiven Sicht auf die „edlen Wilden“.
Problematische Aspekte, wie Hexenglauben und Tötung von behinderten Kindern werden dagegen marginalisiert.
Indigene christliche Gruppen im Nahen und Mittleren Osten, die schon seit apostolischer Zeit bestehen und immer wieder unter Verfolgung durch fanatische muslimische Gruppen leiden, scheinen dagegen nicht erwähnenswert. Überhaupt wird der Islam als der größte Unterdrücker anderer Religionen regelrecht verharmlost. Mord, Brandschatzung und Entführung, unter der viele Christen in Nigeria und Kenia leiden, werden zu primär ethnischen Konflikten umgedeutet, um den Elefanten im Raum konsequent ignorieren zu können.
Liebe Freunde, woher kommt eine solche Haltung? Nun, offensichtlich ist der westliche Selbsthass mittlerweile so groß, dass er die Perspektive völlig verzerrt. Das Christentum wird als Täterreligion gesehen, als Teil der „weißen Schuld“ an der ganzen Welt. Dass die allermeisten der verfolgten Christen Nicht-Weiße sind, wird geflissentlich übersehen.
Geben wir daher, gerade in der nun beginnenden adventlichen Zeit der Besinnung, unseren verfolgten Geschwistern eine Stimme! Lassen wir nicht zu, dass sie vergessen werden. Erinnern wir an ihre Not. Beten wir für sie und, ja, getreu des Wortes Jesu, unsere Feinde zu lieben, auch für ihre Verfolger.
Und machen wir uns selbst bereit, dem wachsenden Hass auf Christen und alles Christliche zu begegnen, weil, wie der Apostel Paulus seinem Schüler Timotheus schreibt: „Alle aber die Gott gefällig leben wollen, werden verfolgt werden.“
Seien Sie versichert, dass ich nicht müde werde, bis zum Ende meines Mandats im EU-Parlament, und darüber hinaus, meine Stimme für die verfolgten Christen zu erheben.
Getröstet durch die Zusagen unseres großen Gottes und himmlischen Vaters grüße ich Sie ganz herzlich.
Ihr
Joachim Kuhs
Quellen:
Der Bericht zur Religionsfreiheit unterschlägt islamischen Terror gegen Andersgläubige
Die woke Opferpyramide – Wie Christenverfolgung wegretuschiert wird
Nigeria: Brutale Christenverfolgung steht auf der Tagesordnung